Eine Reise durch Südamerika, eine Reise durch die Kluft zwischen Arm und Reich, ein Abenteuer zwischen imposanter Natur und chaotischen Grossstädten, eine spontaner Trip mit mir als einziger Begleiter. Auf der Suche nach Erlebnissen, Bekanntschaften und allem Anderen, was das Leben so interessant und spannend macht!
Ort: Parque Nacional Natural Tayrona, Magdalena, Colombia
Dauer: Zwei Tage, eine Nacht
Beschreibung: Wandern und Erholen im Küstenparadies
Das Highlight: Die Strände, das Meer, die Landschaft
Der Parque Nacional Natural Tayrona ist der wohl populärste Nationalpark Kolumbiens. Von Santa Marta oder Taganga aus erreicht man den Parkeingang in ungefähr einer Stunde. Für 35’000 COPs (ca. 18 CHF) kann man beliebig viele Tage im Park verbringen (Studenten zahlen NUR 7’000 COP!). Das Einheimische weniger als die Hälfte zahlen ist ärgerlich, aber irgendwie auch verständlich. Der Eintritt lohnt sich jedenfalls, auch wenn man nur eine Nacht im Park verbringt. Nach einer weiteren Stunde wandern, erreicht man den ersten Strand, der einem einen paradiesischen Vorgeschmack gibt.
Ort: Ciudad Perdida (Teyuna), Sierra Nevada de Santa Marta, Colombia
Dauer: Fünf Tage, vier Nächte
Beschreibung: Geführte Wanderung zur verlorenen Stadt des Tairona-Volkes
Das Highlight: Die Landschaft, die Natur, die Ciudad Perdida, die Leute
Seit über einer Woche bin ich in Santa Marta, der Hauptstadt des Departements Magdalena. Die Stadt ist nicht für ihre Schönheit bekannt, vielmehr ist sie ein Ausgangspunkt zu einigen der prächtigsten Spots Kolumbiens (und die Heimat des Schweizer Ex-Nationalspieler Johan Vonlanthen :)).
Einer dieser Orte ist die „Ciudad Perdida“ („verlorene Stadt“), eine Stätte des indigenen Volkes Tairona. Die Wanderung dauert normalerweise fünf Tage und führt mitten durch den Dschungel der Sierra Nevada de Santa Marta, dem höchsten Künstengebirge der Welt. Teyuna (indigener Name) wurde 1975 durch Grabräuber entdeckt und geplündert. Selbst die Ureinwohner kannten die Stadt nur von Geschichten und da es sich um eine Grabstätte handelte suchten sie nicht danach. In den Anfängen wurde die Stadt mit Helikoptern besucht und später als Marihuana-Trek vermarktet. Zu dieser Zeit war die Sicherheitslage durch die vielen FARC-Anhänger und Paramilitärs in der Region gefährdet. Heute lauert kaum mehr Gefahr, trotzdem kann der Trail nur noch geführt begangen werden.
Ort: Barichara, Santander, Colombia
Dauer: einen Tag
Beschreibung: Tagesausflug ins Kolonialdorf Barichara
Das Highlight: Die Architektur, die Ruhe, die Leute, die Landschaft
Barichara, nicht gerade ein Geheimtipp, vielmehr in jedem vernünftigen Reiseführer angepriessen. Nachdem ich in Tunja und San Gil grossartig Partynächte überstanden hatte, freute ich mich wieder einmal einen Tag in Ruhe, alleine mit meiner Kamera, zu verbringen. Barichara ist mir schon Monate vor dem Trip, während einem meiner Internetausflügen aufgefallen. Zu meiner Überraschung erwartet mich kein touristengeflutetes Dorf, keine zwei Gringos liefen mir an diesem Tag über den Weg. Vielmehr stoss ich auf spanische Kolonialromantik, die inzwischen bekannte kolumbianische Herzlichkeit und eine herrlichen Landschaft, in welcher das kleine Dorf seinen Platz gefunden hat.
Andere Länder, andere Sitten. In Albanien sagt man „ja“ und schüttel zugleich den Kopf, in England herrschft Linksverkehr und in der Schweiz essen wir Apfelmus zu Pasta und Käse. Hier einige Eigenheiten und Kuriositäten aus Kolumbien:
1. Ich beginne mit leichter Kost. Das ÖV-Konzept in Bogota ist etwas Besonderes, aber nicht wirklich kurios. Transmilenio nennt sich das spezielle
Bussystem, das sich inzwischen auch in anderen Städten Südamerikas bewiesen hat. Die Transmilenio ist der grosse Bruder der vielen kleinen Busse, welche ohne konkrete Haltestellen, ohne Fahrplan, dafür masslos überfüllt durch den chaotischen Verkehr tuckern. In solchen Städten freut man sich über die U-Bahn, welche einem ohne Stau sicher an das andere Ende der Stadt bringt. Unter anderem wegen den hohen Kosten musste sich Bogota was anderes ausdenken. Das Resultat sind spezielle Busse, welche auf reservierten Fahrspuren dem Verkehrschaos entkommen. Wer knapp einen Franken bezahlt, kann die Haltestelle betreten und soweit und solange er will im Busnetz herumkurven. Expressbusse, die nur an wichtigen Haltestellen stoppen, sorgen für weitere Zeitersparnisse. Der Erfolg des Systems ist nicht wegzudiskutieren, besteigen doch stündlich über 175’000 Leute einen der 1290 Busse. Trotzdem eines bleibt: Auch die Transmileniobusse sind während den Stosszeiten bis auf den letzten Quadratzentimeter vollgepackt.
2. Wir bleiben beim Verkehr und widmen uns dem Auto. Wie fast überall ist auch in der Hauptstadt Kolumbiens das Auto ein Statussymbol und zugleich ein ewig diskutiertes Problem. „Es gibt einfach zu viele davon“, dachten sich auch die Erfinder der nächsten Merkwürdigkeit. Die Lösung schien schnell gefunden zu sein. Dinge die man nicht will, verbietet man einfach. Und so darf man sein Auto seit einigen Jahren nur noch an drei Tagen zwischen sechs und acht Uhr benutzen. Mister X fährt nun also während drei Tagen mit dem Auto zur Arbeit und nimmt während den restlichen Tagen den Bus bzw. die Transmilienio. Problem gelöst. Die Autoliebhaber haben aber einen anderen Lösungansatz: Wer zwei Autos hat, kann an sechs Tagen fahren. Hört sich dumm an, ist aber die Realität im Verkehrsmoloch Bogota.

Letzte Woche besuchte ich mit meiner Sprachschule „Nueva Lengua“ in Bogota ein Kinderheim. Im mehrstöckigen Gebäude werden Kinder von ganz jung bis ins Teenageralter betreut und versorgt. Die meisten Kinder haben Eltern, welche während dem Tag schlecht bezahlten Arbeiten, wie dem sortieren von Müll, nachgehen.